Schulberatungsgespräche für zugewanderte Familien in Emden
In Kooperation mit dem Fachbereich "Jugend, Schule und Sport" der Stadt Emden unterstützt der Verein „Pädagogisches Netzwerk Nordwest e.V.“ die Umsetzung von Beratungsgesprächen mit zugewanderten und geflüchteten Kindern und ihren Eltern.
Ziel ist, Kindern und Jugendlichen zügig zu einem Platz an einer Emder Schule zu verhelfen und ihnen so das Ankommen in Deutschland zu erleichtern.
Seit Ende März 2022 kommen aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zahlreiche Familien, zumeist Mütter mit Kindern, nach Emden.
Im Durchschnitt dauert ein Schulberatungsgespräch 1,5 Stunden. Die Kinder (von 6 bis 18 Jahren) sind mit anwesend. Die Gespräche führen pensionierte Schulleiterinnen, unterstützt von Sprachmittler*innen.
Grundsätzlich gilt es, eine entspannte Gesprächsatmosphäre herzustellen, um in gegenseitiger Wertschätzung Informationen auszutauschen. Zudem wollen wir angesichts des zeitlich nahen Kriegsgeschehens Retraumatisierungen vermeiden. Den Kindern bieten wir Malutensilien an bzw. stellen zweisprachige Kinderbücher (ukr-deu / russ-deu) zur Verfügung.
Im Gespräch ist es wichtig zu erfahren, welche Sprachen in der Familie gesprochen werden und welche Bildungsbiografie vorliegt (Anzahl der Schuljahre, Leistungsdurchschnitt, Fremdsprachen; ferner Schwerpunktbildung, Begabungen, Freizeitinteressen).
Es folgt eine Basisinformation über das niedersächsische Schulsystem (Regel- und Berufsbildende Schulen). Der Bericht über die gewonnenen Informationen, Erkenntnisse und Beobachtungen mündet in eine Empfehlung (Schule/Jahrgang). Im Fachdienst Schule und Sport der Stadt Emden wird die Entscheidung über die Schule getroffen. Die Schule erhält den Bericht und die Eltern bekommen Nachricht, dass sie ihr Kind anmelden können.
Übrigens steht die Tür zur Schulberatung natürlich auch weiterhin zugewanderten Familien aus anderen Ländern offen.
Maria Dawe (im Dezember 2022)